Erste Culemeyer Rampe an der L3063 Ostrandstraße

Auf den nachfolgenden Bildern sehen Sie die Hauptrampe, so wie heute noch erhalten ist. Die Luftbildaufnahme stammt von der USAAF und wurde im März 1945 aufgenommen. Die anderen Bilder wurden von mir am 23.10.2014 gemacht. Beim einen der Bilder habe ich die Culemeyer Rampe im Unterholz mit einer roten Skizze markiert. Der Blickwinkel der ersten beiden Bilder ist Richtung Süden. Die Erdfunkstelle befindet sich somit auf der rechten Seite im Bild. Die Bilder zeigen eindeutig den umlaufenden gemauerten Rand der Rampe. Es handelt sich dabei um die gleiche Ziegelfarbe wie sie auch bei den Gebäuden verwendet wurde. Im Gegensatz zur zweiten Rampen, war diese hier länger. Meine Messung hat eine Gesamtlänge von 62m ergeben was 10m länger ist als die im Wolfsgarten. Im letzten Bild können Sie das aus Beton bestehende Rampenende sehen. Dort wurden die Kesselwagen auf den Schwerlastwagen übernommen, und dann zurück zum Bahnhof Wilhelmsdorf gebracht.


Zweite Culemeyer Rampe im Wolfsgarten

Hier sehen Sie die Überreste der zweiten Culemeyer Rampe, die direkt neben der Ringstraße (heutiger Weg zum Wolfsgarten) angelegt wurde. Im Ausschnitt der Luftbildaufnahme der USAAF, die im März 1945 entstanden ist, können Sie die Rampe in ihrer gesamten Größe gut erkennen. Diese Rampe war im Gegensatz zur "Ersten Culemeyer Rampe", die sich an der heutigen L3063 - Ostrandstraße befand (siehe oben), etwas kleiner. Die erhaltenen Überreste zeigen auch deutliche unterscheide in der Ausführung. Die Seiten wurden zum Beispiel nicht mit Mauerwerk verkleidet und waren offen. Zwischen den beiden Sockeln wurde Erde aufgeschüttet. Die Gleise selbst wurden mit Gleisschotter verfüllt. Beiden Sockel wurde aus Stahlbewährten Beton hergestellt. Auch die massive Bodenplatte vor den Sockeln links und rechts wurden aus Beton gefertigt. Diese waren notwendig damit der Schwerlastwagen gerade an die Rampe fahren konnte, und so seine Ladung sicher zu übergeben bzw. zu übernehmen. Etwa 50m weiter Richtung Wolfsgarten habe ich sogar alte Gleisstücke gefunden, die wahrscheinlich zur Rampe gehört haben. Sie wurden zur Absicherung der Straße in den Boden getrieben und stehen heute etwa 80cm aus dem Erdreich raus in einen Abstand von ca. 3m, wie Sie auf dem letzten Bild erkennen können.    


Altes Wachgebäude des Einsatzhafen an der L3063 Ostrandstraße

Bei diesem Haus handelt es sich um das einzige, original erhalten gebliebene Gebäude des ehemaligen Einsatzhafen Merzhausen. Gegenüber den anderen Gebäuden, z.B. der Kommandantur oder der Scheune, stand dieses doch sehr abseits an der Straße nach Richtung Wilhemsdorf (heutige L3063 - Ostrandstraße). Wahrscheinlich wurde es auch deswegen nicht durch Tieffliegerangriffe der USAAF zerstört. Die Bäume vor dem Haus sind mittlerweile so hoch gewachsen, dass man es kaum noch von der Straße aus sehen kann. Heute nutzen es Jäger. Beachten Sie die Ziegelfarbe. In diesem roten bis kaminroten Farbton wurden auch die Hauptgebäude des E-Hafen errichtet.


Überreste Fundament (Wohnbaracke)

Wenn man direkt von der Ostrandstraße kurz nach der Einmündung auf das Firmengelände von Media Broadcast in den angrenzenden Wald geht und sich in Richtung Wolfsgarten bewegt, wird man schnell auf verschiedenes stoßen was eigentlich nicht in einen Wald gehört. Zum einen auf viele ehemalige Splitterschutzgräben. Diese sind eigentlich nur noch an Ihrer verwinkelten Formen zu erkennen. Geht man weiter findet man Schutthaufen mit alten Ziegelsteinen und Mauerresten. Meine erste Vermutung war, dass es sich hier um eine "wilde Entsorgung" von Bauschutt gehandelt hat. Doch beim genaueren betrachten der Ziegelsteine, deren Farbe und auch der Stahlbewehrung stellte ich dann fest, dass es sich hierbei um Überreste von Fundamenten, zum Beispiel für Wohnbaracken handeln muss. Das Fundament was ich dann etwas weiter im Wald gefunden habe, lässt keine Zweifel mehr zu, dass es sich hierbei um Überreste des Einsatzhafen Merzhausen handelt. Deutlich kann man die Struktur einer Wasserversorgung erkennen. Der tiefer gelegene Schacht wurde als Wartungsbereich für Zu- und Ableitung von Brauchwasser genutzt und bestimmt auch für die Stromversorgung. Unweit dieser Überreste befinden sich dann auch gleich wieder die bekannten Splitterschutzgräben, wie Sie auf dem letzten Bild sehen können.

Der Luftbilda
usschnitt der USAAF wurde im März 1945 aufgenommen und zeigt die im Wald gelegenen Unterkünfte und Wirtschaftsbaracken. Sie erkennen ebenfalls das nicht alles zerstört wurden ist. Die drei Baracken links im Bild sowie der (vermutliche) Wirtschaftsbau oben rechts, als auch die Kommandantur, die noch halb unten rechts zu sehen ist, scheinen vom Dachaufbau her vollkommen intakt zu sein. Im Gegensatz zu den anderen Gebäuden auf dem Bild, wie zum Beispiel die große Scheune und den Gebäuden nah dem Eingangsbereich. Hier sehen Sie nur noch die Überreste der Fundamente oder des Mauerwerks.


Fundament Luftraum-Beobachtungsturm

Hier sehen Sie Resten vom Fundament eines Luftraum-Beobachtungsturms. Dieser stand, wie Sie auf den beiden Ausschnitten der US Luftbilder sehen können im südlichen Bereich der Anlage. Genauer gesagt, in unmittelbarer Nähe zum Neuborn Berg, der mit seinen 406m (NN) die höchste Erhebung auf dem Einsatzhafen war. Die erste Luftaufnahme der USAAF stammt vom Oktober 1944. Die zweite wurde im März 1945 aufgenommen. Wie Sie an den Schatten in beiden Bildern sehen können, war der Turm recht hoch. Meiner Schätzung nach 6,00m bis maximal 9,00m. Das Dach wurde in Form eines Zeltdach errichtet. Weiter befand sich eine Flak-Stellung, bestehend aus drei Feuerstellungen vor dem Turm. Am Waldrand erkennt man die Unterkunftsbaracken für die Flak-Soldaten bzw. die Flak-Helfer. Die vier Sockel im Wald wurden aus Beton mit Stahlbewehrung angefertigt. In der Mitte wurde ein größeres Stahlband aus dem Beton geführt, was später mit den Holzbalken des Turms verbunden wurde. Im letzten (s/w) Bild sehen Sie ein Beobachtungsturm, so wie er auf dem Einsatzhafen in Nidda stand. Das Bild soll Ihnen zeigen, wie diese Türme wirklich ausgesehen haben.